Ich schrieb dieses Buch in der Hoffnung, dass Sie es nicht als eine Anleitung zum Gärtnern oder wie einen Leitfaden auffassen. Lesen Sie dieses Buch vielmehr wie einen Brief, den ich an Sie geschrieben habe, in dem wir uns unterhalten und unsere Eindrücke teilen. Ganz wie bei einem Treffen alter Freunde… Man weiß nicht, worüber man sich unterhalten wird, ahnt aber, dass es interessant und herzlich sein wird… Ich will über Blumengärten sprechen, darüber, was mir am Herzen liegt, was mich bewegt, und ich möchte meine Erfahrung mit Ihnen teilen. Dieses Buch gab mir die Gelegenheit, mich in Erinnerungen zu schwelgen und die glücklichen Momente, als ich Blumengärten entwarf und Blumen anpflanzte, wieder nachzuerleben. Ich liebe meine Arbeit und wenn ich mir das Hauptthema oder einzelne Bestandteile der Blumengärten überlege, ist es, als würde ich mir eine Geschichte ausdenken. Das ist fast wie im Film „Jenseits von Afrika“, wo es eine wunderbare Szene gibt, in der Meryl Streep Geschichten weitererzählt, die von einem ihrer Freunde angefangen wurden. Meine Geschichten drehen sich um Blumengärten. Es gibt unzählige Kombinationsmöglichkeiten und allem kommt eine besondere Bedeutung zu. Die Kombination von Mohnblume, Frauenmantel und Monarde unterscheidet sich zum Beispiel stark von der Kombination Rose, Frauenmantel und Monarde. Sofort entstehen Assoziationen, eine Szenerie und Dialoge zwischen den Pflanzen.
Meiner Ansicht nach werden sich E-Books noch nicht so bald durchsetzen – zumindest nicht bei Büchern über die Gärtnerei. Denn Gärtner und Gärtnerinnen haben eine sehr sinnliche Natur. Sie blättern abends gerne Bücher und Zeitschriften durch und lesen im Winter Samenpäckchen – eine angenehme Empfindung, die der Erfahrung im Garten der Fünf Sinne gleicht.
Ich sehe mir gerne Bücher aufmerksam an, betrachte die Fotos und ihre Unterschriften, die manchmal sehr wichtig sein können, nehme den Duft der frischen Druckfarbe auf, und wenn das Buch auf dem Trödelmarkt gekauft ist – den Duft, den es mit der Zeit aufgenommen hat. Ich vernehme gerne das Geraschel und fühle die Qualität des Papiers. Schade, dass man die Bücher nicht kosten kann, obwohl es viele Ausdrücke gibt, die das Lesen des Buches mit dem Essen verbinden: „Ich habe dieses Buch verschlungen“, oder - wenn das Buch nicht gefällt - „Es war nicht nach meinem Geschmack“. Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit!